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Rückenprobleme beim Pferd: verstehen, erkennen, behandeln – und vor allem vermeiden

Rückenschmerzen als Zivilisationskrankheit bei Mensch – und Pferd

Warum fängt ein Text über Rückenprobleme bei Pferden mit Rückenschmerzen bei Menschen an? Sagen wir es so: Pferde wie Menschen führen aktuell ein Leben, das sich ziemlich von dem unterscheidet, für das die Evolution den Bewegungsapparat beider Arten optimiert hat. Daher sind diese Themen ein ganzes Stück verwandter, als man zunächst meinen könnte, und was wir über Rückenschmerzen beim Menschen wissen (und nicht wissen) spiegelt in vieler Hinsicht verblüffend genau die Situation beim Pferd – auch wenn es eine Reihe menschen- bzw. pferdespezifischer Besonderheiten gibt (Menschen laufen nicht mit unpassenden Sätteln herum, Pferde neigen weniger zu Bandscheibenproblemen...), auf die wir im Folgenden ebenfalls eingehen werden.

Ein unverstandenes Leiden...

Rückenprobleme bei Menschen sind so verbreitet wie kein anderes körperliches Leiden – und sind dabei von der Medizin weniger gut verstanden (und weniger erfolgreich zu behandeln) als manche seltene Erkrankung. Natürlich fehlt es nicht an Erklärungen bzw. Erklärungsversuchen für Verspannungen, Schmerz und eingeschränkte Bewegungsfähigkeit: Als Schmerzursachen werden häufig Abnutzungen der Wirbelgelenke oder der Bandscheiben sowie die sie kompensierenden Knochenwucherungen der Wirbelkörper (Spondylosen) genannt. Aber diese Erklärungen greifen ganz klar zu kurz: Mittlerweile weiß man, dass Menschen ohne Rückenschmerzen in etwa genauso oft Verschleißerscheinungen von Knorpel, Knochen und Gelenken aufweisen wie Schmerzpatienten. Und bei vielen Schmerzgeplagten sind mit herkömmlichen Mitteln (wie Röntgenaufnahmen, MRT- oder CT-Scans) überhaupt keine nennenswerten körperlichen Veränderungen nachzuweisen.

… aber eigentlich auch ganz einfach

Die vage Formulierung, Störungen des komplexen Gleichgewichts von Muskeln, Bändern und Skelett seien ursächlich für die meisten Rückenprobleme, ist so ziemlich das Beste und Zutreffendste, was sich zum Thema sagen lässt – und hier kann neben unserem Lebensstil (Stichwort bewegungsarme, sitzende Lebensweise) auch noch die Psyche eine große Rolle spielen. Damit werden Rückenschmerzen zur Zivilisationskrankheit – ganzheitlich bedingt, irgendwie symptomatisch für vieles, was im modernen Alltag falsch läuft, und eigentlich nur durch das zu kurieren, was so einfach und doch so schwer zu machen ist: Veränderungen der alltäglichen Gewohnheiten.

Haben wir unsere Pferde etwa „angesteckt“?

Das Verrückte: Auch bei Pferden – die wir in unser Leben geholt haben, um ein entspanntes, sportliches, naturnahes Gegengewicht zu unserem oft körperlich und psychisch ungesunden Alltag zu schaffen – ist mittlerweile fast so häufig von Rückenproblemen die Rede wie bei uns selbst. Was ist da passiert?
 
Aber stellen wir die Frage kurz zurück und fragen uns zunächst: Woher wissen wir eigentlich, dass/ob Pferde Rückenschmerzen haben? Weiterlesen ... -> Rückenschmerzen bei Pferden erkennen
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